Genealogoid

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Peru - Kuczynski - Langschwager

Seit Juni 2016 hat Peru einen neuen Präsidenten: "PPK" Pedro Pablo Kuczynski.

  • Sein Vater, Max Kuczynski (*1890 Berlin), wurde 1913 in Medizin an der Universität Rostock promoviert und blieb hier laut Matrikelportal Rostock bis zum Sommer 1918 eingeschrieben. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 musste der Bakteriologe und Pathologe Max Kuczynski die Universität Berlin verlassen und ging nach Peru (Wikipedia).
    1938 wurde sein Sohn Pedro Pablo Kuczynski in der peruanischen Hauptstadt Lima geboren.
  • Max Kuczinskis Vater Louis entstammte einer jüdischen Familie aus Posen (Lembke S. 172), genauso wie sein Verwandter Wilhelm Kuczynski (1842-1918), der spätere Berliner Bankier und Großvater von Jürgen Kuczynski (1904-1997). (Brockmann S. 13 f. )

"PPK" Pedro Pablo Kuczynski

* 1938 Lima, Peru

(Foto: Cestrada)

"J.K." Jürgen Kuczynski

* 1904 Elberfeld, + 1997 Berlin

(Foto: Bundesarchiv/G. Senft)


Unterschiedlicher konnten die Lebensläufe der Posener Kuczynski-Nachkommen jedoch kaum verlaufen:

  • Während Perus neuer Präsident Pedro Pablo Kuczynski auf eine Karriere als US-amerikanischer Finanzmanager und Wall-Street-Banker zurückblicken kann, hatte der von Walter Ulbricht protegierte und später Erich Honecker beratende marxistische Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Kuczynski bis zum Untergang der DDR 1989 wacker an seinen Idealen festgehalten: "dass der mit dem Kapitalismus verbundene Fortschritt in die Annalen der Menschheit mit 'Zügen von Blut und Feuer' eingeschrieben wurde". (Falk S. 4)
  • Zu einem Bestseller wurde J.K.s in den 1980er Jahren erschienenes Buch "Dialog mit meinem Urenkel" (Kuczynski 1986), in dem er zaghafte, aber für jeden zwischen den Zeilen Lesenden erkennbare Kritik am kommunistischen System äußerte - trotz Zensur durch den DDR-Chefideologen Kurt Hager.

nota bene: Auch einen Zweig der mecklenburgischen Familie Langschwager hat es nach Peru verschlagen. Albrecht Karl Friedrich Otto Langschwager, Urururururur-Enkel des Bruders von (Joachim) Chim Langschwager (1614-1682), ging in den 1920er Jahren nach Peru und heiratete in eine spanisch-peruanische Familie ein.

Seine Nachfahren leben noch heute dort und haben nun einen neuen Präsidenten, deren Vater einst in Rostock studierte ...


7 x 7 = Rostock
Schwartauer Werke "zurück" nach Mecklenburg?

„Wir wollen die Schwartauer Werke unbedingt in Sichtweite zu den sieben Türmen halten“, wird Lübecks Wirtschaftssenator Sven Schindler in den Lübecker Nachrichten (04.04.2016) zitiert. Recht hat er damit. Denn mit dem Argument der "sieben Türme" könnten die Schwartauer Werke auch "zurück" nach Mecklenburg, z.B. Rostock mit seinen sieben Türmen, kommen. Die Gründer des Marmeladengiganten, die Brüder Otto und Paul Fromm, stammen aus Rostock. Die fratern-geschäftliche Mixtur aus Kaufmann und an der Universität Rostock promoviertem Chemiker führte 1899 zur Gründung der Chemischen Fabrik Schwartau. Untenstehend Otto und Paul Fromms Rostocker Tante, Louise Fromm, sowie Cousine Betty - und hier der Link ihrer Mecklenburger Vorfahren.

 

 

 

Louise Fromm, 1833-1915

mit Tochter Betty (rechts)

Nebenbei: Rostock-Kenner wissen um  "de söben Rostocker Kennewohrns" (Wahrzeichen): Nach einem über 400 Jahre alten Gedicht präg(t)en die bald 800 jährige Hansestadt nicht nur sieben Rathaustürme, sondern daneben auch

  • 7 Kirchtürme auf St. Marien
  • 7 Straßen am großen Markt
  • 7 Tore auf das Land
  • 7 Kaufmannsbrücken
  • 7 gleichzeitig schlagende Glocken
  • 7 Lindenbäume am Rosengarten

Damit ließe sich neben einer Ansiedlung der Schwartauer Werke in Rostock doch auch Logo-technisch etwas machen?!

(offz. Logo Schwartauer Werke s.o. und auf schwartauer-werke.de/presse)


Freie Fahrt für Interpretationen:

"Schreiender Hengst" am Kröpeliner Tor, Rostock

 

 

Schreiender Hengst

Sinnbild und Mahnung aller geschundener Kreatur auf Erden; Bronzeskulptur, Jo Jastram (1928-2011, Rostocker Bildhauer)