Ahnenstamm Parge


1. Olga Parge

* 1893 Rostock

oo 1918 Rostock, Max Schünemann

+ 1985 Rostock

 

1917: Mai-Ausflug Rostock, Post Arendsee

Links: Rostock, Sonntag,  6. Mai 1917; "Frl. Hobe,  Hella, Olly, Frl. Dittmann, Frl. Rathke, Elly Krüger" (v.l.n.r.)

Rechts: Post Arendsee, heute Kühlungsborn West, Sommer 1917, Olga Parge (x)

 

Juli 1918, Weihnachten 1919, zu Besuch bei Familie Nizze

Links: Olga Parge, Juli 1918. Mitte: mit Sohn Harry, Weihnachten 1919

Rechts: Zu Besuch bei Familie Nizze, Freunde der Frommschen Ziegelei-Verwandtschaft in Blankenberg (Notiz Bildrückseite: "Fabrikbesitzer Nizze, Tonwaren Fabrik, Blankenberg/Meckl., 1913-1918; Agnes Wedow-Weber; Olga Parge-Schünemann im Spiegel am Klavier", hinten, links oben)

Tonwarenfabrik Blankenberg: Inhaber Paul Nizze, Dampfziegelei zur Herstellung von Tonröhren, Ziegeln und Blumentöpfen, 1864 erster Hoffmannscher Ringofen Mecklenburgs.

 

Olga Parges Geschwister

Hella Parge, *1895 Rostock

Walter Parge, *1897 Rostock, Matrose der Kaiserlichen Marine, im 1. Weltkrieg Einsatz im östlichen Mittelmeer, Osmanisches Reich, Konstantinopel

 

Olga Parges Großcousin

Der fliegende Holländer Adolf Parge

Adolf Parge

Testpilot der deutschen Fliegertruppe und der Fokker-Werke (Wikipedia)

* 1896 Probst-Jesar, bei Schwerin

oo Gertrud N.N.

+ 1921 Amsterdam/Schiphol (Absturz)

  • Im Sommer 1919 führte Adolf Parge in den Niederlanden auf der ELTA (Erste Luftverkehrsausstellung Amsterdam) u.a. das Jagdflugzeug Fokker D VII und den Aufklärer Fokker C I vor (ELTA-Plakat).
  • Nach dem Ersten Weltkrieg musste Anton Fokker nicht nur seine Flugzeugproduktion in Schwerin einstellen; zudem verboten die Siegermächte Deutschland den Export von Flugzeugen.  So sah Fokker sich gezwungen, einen Prototyp der F II von Schwerin nach Amsterdam auf abenteuerliche Weise auszufliegen.
  • Im Herbst 1919 ließ Fokker die F II von Adolf Parge einfliegen. Nach der Testphase steuerte Parge das Flugzeug in sieben Stunden mit sieben Passagieren an Bord sicher von Berlin nach St. Petersburg. Nur Loopings wollten ihm mit der F II nicht gelingen.
  • Karte: Amsterdam (Schiphol), Propst-Jesar, Schwerin, Berlin, Sankt Petersburg
  • Am 25. Februar 1921 stürzte Adolf Parge mit einer Fokker D VII über dem  Amsterdamer Flughafen Schiphol ab. Nach einem sehr steilen Start fiel der Motor auf 70 Metern Höhe plötzlich aus. Im steilen Sinkflug wollte Parge die Maschine auf 15 Metern Höhe noch einmal hochziehen, stürzte jedoch in einem Winkel von 45° in den Boden. (H. Dekker)

 Seine verwitwete Frau Gertrud heiratete später den Piloten der Jagdstaffel 17, Georg Strasser (vgl. Dempsey 2013, S. 88).

 

Olga Parges Großcousins:

Die Schauspieler-Brüder Hans und Wolfgang Parge

Hans Parge, *1902 Hamburg-Altona, +1967 Hamburg

Wolfgang Parge, *1907 Pinneberg/Holstein, +1968 Nürnberg

Under construction!

Kabarett der Komiker ("KadeKo"), Berlin 1938

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 015396b / Fotograf: Willy Pragher, 10.1938


2. August Adolph Johann Parge

Bäckermeister in Rostock

* 1860 Gresenhorst, Rostock

oo 1891 Thulendorf, Betty Tessmann

+ Rostock

 

Kindheit in Gresenhorst

Adolph Parge verbrachte seine Kindheit in den 1860er Jahren rund um das Schulhaus von Gresenhorst, in dem sein Vater Theodor (siehe unten) als Lehrer tätig war. Hier wuchs er zusammen mit seinen Eltern Theodor und Louise sowie seinem älteren Bruder Carl und seiner jüngeren Schwester Alwine auf.

Links: Familie Parge laut Volkszählung 1867, Mecklenburg Schwerin; daneben die Geschwister Alwine, Carl und Adolph; Mitte und rechts: rechts das Schulhaus.

 

Bäckermeister Adolph Parge

Bäckerei Stampfmüllerstraße

Bäckermeister Adolph Parge, Stampfmüllerstraße 17, Rostocker Adreß-Buch 1896. Tochter Olga (aus Fenster blickend), Ehefrau Betty geb. Tessmann, Angestellte.

Um das Bäckereigeschäft einträglicher zu machen, ließ Bäcker Parge seine Laibe Brot auch per Pferd zu Kunden in der näheren Umgebung Rostocks ausfahren. Dafür nutzte er eine Torausfahrt an der zur Stampfmüllerstraße rückwärtig gelegenen Feldstraße.


3. Theodor Parge

Lehrer in Gresenhorst

* 1818 Wieck, Schwaan, Rostock

oo 1849 Louise Parge

+ 1902 Ribnitz, Rostock

 

Lehrer Theodor Parge

"Der Gresenhorster"

Den Großteil seines Lebens war Theodor Parge als Lehrer in Gresenhorst, unweit von Rostock, tätig. Wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch üblich, unterrichtete er alle Kinder des Dorfes in großen Klassenverbänden.

  • Links: Theodor Parges Kinder Alwine, Carl und Adolph Ende der 1860er Jahre vor dem Schulhaus ihres Vaters.
  • Mitte: Theodor Parge mit seinen Schülern.
  • Rechts: Das Schulhaus von Gresenhorst; Hintergrund (Farbe): Originalstandort, heute Marlower Straße 23, Neubau Getränkehandel, inzwischen Firma für Innenausbau.

Lehrer Theodor Parge, der Gresenhorster

ein Riese von Gestalt, in der Verwandtschaft und fast "Ganz-Mecklenburg" bekannt als "Der Gresenhorster". Ging er mit seinen Seminaristen oder Schülern über die Felder, soll er der einzige gewesen sein, der weithin sichtbar herausragte.

 

Anekdote aus seiner Seminarzeit in den 1840er Jahren:

Dat is jo’n Kierl as Köster Parge

Dat bödd hei allein, harr hei seggt, harr sick unnerstemmt, un dat harr all gaud gahn. „Dat is jo’n Kierl as Köster Parge,” säd de Schult, “dat hewwen de Lürd ümmer vertellt, dei hett of mal en Fäure Heu ut ‘n Graben bödd’t.” (Voß- und Haaskalender 1930, s.u.)

 

Das ist ja ein Kerl wie Küster Parge

Das hebt er allein, hat er gesagt, hat sich untergestemmt, und alles war gut gegangen. „Das ist ja ein Kerl wie Küster Parge“; sagte der Schulze, „das haben die Leute immer erzählt, der hat auch mal ein Fuder Heu aus einem Graben gehoben.“

Theodor Parge (links); Bild rechts: Mecklenburger Bauer stemmt sich unter den heubeladenen Ackerwagen, während die Pferde am Zuge sind (Quelle: Fischerbrok, in Voß- und Haaskalender 1930)


4. Georg Parge

Lehrer in Wiek (Schwaan) und Sievershagen

* 1794 Grabow, Meckl.

oo 1818 Sternberg, Anna Elisabeth Burmeister

+ 1853 Sievershagen, Rostock

Kirche Lambrechtshagen; Sievershagen, Dorfstraße mit Speicher und Dorfkate


3.1 Louise Parge

* 1833

oo 1849 Theodor Parge

+

Geschwister: Karl *1835, August *1838 (Auswanderung USA), Adolf *1840 (Auswanderung USA), Ludwig *1842, Johanne *1845, Marie *1847, Heinrich *1849, Friederike *1852


4.1 Carl Parge

Lehrer in Harmshagen

* 1804 Woosten, Goldberg, Meckl.

oo Friederike Vieth

+ 1881 Ziegendorf, Grabow

 

1867: Harmhagen

"Schullehrer Carl Parge" wohnt mit seiner Frau Dorothe *1808 und seinen noch bei den bei ihren Eltern lebenden Töchtern Marie *1847 und Friederike *1852 im Schulhaus von Harmshagen.

 


5. Johann Wilhelm Parge

Begründer der Mecklenburger "Lehrer-Dynastie Parge"

* 1770 Bahn, Greifenhagen, Pommern

oo Grabow, Meckl., Caroline Danehl

+ 1834 Techentin, Goldberg

Ausbildung am Ludwigsluster Lehrerseminar

Nach der vorläufigen Schließung des Mecklenburger Lehrerseminars begründete (Groß-)Herzog Friedrich Franz I. 1785 ein neues domaniales Seminar in Ludwigslust - in Abgrenzung zum ritterschaftlichen Schulwesen. (Völker S. 76-79)

  • Der Familienlegende nach soll Herzog Friedrich Franz I. bei einer Fahrt durchs Land in Grabow auf den jungen Johann Wilhelm Parge getroffen sein, der gerade in die Leineweber-Dynastie der Familie Danehl eingeheiratet hatte und auch dort tätig war. Aufgrund seines Auftretens, vielleicht auch seines Gesanges, lud ihn der Herzog in das neu eröffnete Lehrerseminar nach Ludwigslust ein.
  • Durch die begrenzte Teilnehmerzahl von zehn Seminaristen ("Präparanden") mussten viele Bewerber ("Expektanten") nach bereits bestandener Aufnahmeprüfung oft jahrelang auf ihre Ausbildung warten und konnten nur hoffen, noch vor dem maximalen Eintrittsalter von 25 Jahren auf der Warteliste berücksichtigt zu werden (Völker S. 89, 141). Durch die "Vermittlung" Friedrich Franz' ging es für Johann Wilhelm jedoch wesentlich schneller.
  • Neben den täglich vier bis fünf Stunden Seminarausbildung, in der die Vermittlung von Allgemeinwissen (u.a. Biblische Geschichte, Naturkunde) im Mittelpunkt stand, wurde vor allem das Hospitieren bei einem Seminarlehrer, der gleichzeitig auch Schullehrer war, sowie das eigene praktische Unterrichten großgeschrieben. (Völker S. 81 f.)
  • Der aus der Nähe Stettins in Pommern zugewanderte Johann Wilhelm Parge legte damit den Grundstein einer Lehrerdynastie, die über viele Generationen hinweg mecklenburgische Schüler prägte.

 Ausbreitung der Mecklenburger "Lehrer-Dynastie Parge" 1790-1920

 Wirkungsstätten der Parge-Lehrer in Mecklenburg, mit Wikipedia-Link (von N nach S):