Ahnenstamm Parge


1. Johann Wilhelm Parge

Leinewebermeister und Lehrer, ging nach Mecklenburg

* 1770 Bahn (Greifenhagen)

oo 1793 Grabow, Meckl., Caroline Danehl

+

Kinder


2. Hans Daniel Parge

* 1738 Rörchen/Pommern

oo I. 1765 Gartz/Oder, Eleonora Flasshaar

oo II. 1805 Ueckermünde, Anna Catharina Graucin

+ 1806 Ueckermünde/Pommern

 

Siebenjährigen Krieg 1756-1763:

Hans Daniel Parge als Soldat bei den Bayreuth-Dragonern in Preußen

Hans Daniel Parge wurde 1738 in Rörchen, einem Dorf am Fluss Röhrike, 50 km südlich von Stettin, geboren.

  • Während des Siebenjährigen Krieges diente er unter Friedrich II. (Bild links) in einer Eskadron (taktische Einheit der Kavallerie) bei den Bayreuth-Dragonern, dem Kürassier-Regiment „Königin“ (Pommersches) Nr. 2. (Parge-Zarm 1981, S. )
  • Der Familienüberlieferung nach soll Hans Daniel Parge in einer der Schlachten einen Arm verloren haben, ob in Prag (Bildmitte), Olmütz oder Torgau ist nicht bekannt. Verwundete wie er sind i.d.R. nicht im Heerlager, sondern in einem oft weit hinter der Front in einer Stadt eingerichteten Lazarett versorgt worden. (Bleckwenn 1975, S. 209)
  • Die Dragoner waren "ursprünglich 'nur' eine berittene Infanterie", übten aber neben dem Reiten auch das "Gefecht zu Fuß und ritten kleinere Pferde als die Kürassiere" (Bleckwenn 1979, S. XXXV). Als Uniform trugen sie einen hellblauen Waffenrock mit tiefroten Beschlägen/Kragen und einen schwarzen Hut. Dazu waren sie ausgerüstet mit einem Tornister, Brotbeutel, Gewehr/Bajonett, Patronentasche sowie (bei Bedarf) einem Säbel.
  • Hans Daniel Parge hatte das Pech, dass unter Friedrich II. die Feldzüge auf Spätherbst und Winter ausgedehnt wurden. Um sich gegen Wind und Kälte zu schützen, bedeckten die Soldaten die Leinwände ihrer neu eingeführten 5-Mann-Zelte mit Stroh, so dass das Feuermachen darin aus Sicherheitsgründen nicht mehr notwendig war. (Bleckwenn 1975, S. 103)
  • Zur Steigerung der Kampfmoral gab es täglich für die Soldaten zwei Pfund Brot sowie als "Fleischgeschenk des Königs" ein bis zwei Pfund Fleisch wöchentlich. Nicht nur aus Furcht vor verunreinigtem Wasser wurden in nicht geringem Maße auch Bier und Branntwein bereitgestellt. (Bleckwenn 1975, S. 205 ff.)
  • Noch zehn Jahre vor Hans Daniel Parges Rekrutierung wurde sein Regiment 1745/1746 "vom König wegen alkoholischer Exzesse scharf verwarnt [...] Im Kriege jedoch galten sie als zuverlässig gut, wurden für Torgau besonders gelobt". (Bleckwenn 1979, S. XXXVII-D.V)
  • (Bild oben rechts) die Glocke von Schaffhausen, die Friedrich Schiller 1799 zu seinem gleichnamigen Gedicht inspirierte, in dem es heißt: "Gefährlich ists den Leu zu wecken, Verderblich ist des Tigers Zahn, Jedoch der schrecklichste der Schrecken, Das ist der Mensch in seinem Wahn."
  • Im Ergebnis des Siebenjährigen Krieges stieg Preußen als fünfte Großmacht Europas neben Frankreich, Großbritannien, Österreich und Russland auf.
  • Aufgrund seiner globalen Ausdehnung, die von den Philippinen und Indien über Afrika bis in die Karibik und Nordamerika reichte, wird dieser Krieg zuweilen auch als "Erster Weltkrieg" der Geschichte bezeichnet. (Füssel S. 7 ff. )

 Bayreuth-Dragoner im Siebenjährigen Krieg 1756-1763

  • Pommern: Stationierungsorte in Garnison
  • Sachsen, Schlesien, Böhmen: Kriegsschauplätze

rote Markierungen:

Stationierungsorte in Preußisch-Pommern: Bahn, Gartz (Oder), Gollnow (Goleniów), Pasewalk, Ueckermünde.

Kriegsschauplätze Sachsen, Schlesien, Böhmen: 1756 Lobositz (Lovosice); 1757 Prag, Pirna und Leuthen (Lutynia); 1758 Olmütz; Friedland (1759); Torgau (1760).


3. Hans Parge

* 1712 Groß Schönfeld (Greifenhagen)

oo 1737 Rörchen (bei Königsberg/Neumark), Maria Wichert

+


4. Peter Parge

Kossät

* 1686 Heinrichsdorf

oo 1709 Maria Sternkiker

+ 1740 Groß Schönfeld

 

Kossät: Ein Kossät bewirtschaftete in Pommern einige Morgen Land, musste oft jedoch zusätzlich als Tagelöhner arbeiten (vgl. Herrmann-Winter/Vollmer S. 1494)